IMAGINE EUROPE hat gezeigt, welches Potential in einem (sozio)kulturellen Vernetzungsprojekt stecken kann

Am Samstag ging das Programm von IMAGINE EUROPE zu Ende. In der Leipziger Innenstadt, in den Promenaden Hauptbahnhof und am Völkerschlachtdenkmal konnte man vom 12. – 20. Oktober Theater-, Tanz- und Chorauftritte, Mitmachangebote für Kinder und Erwachsene und zwei Ausstellungen erleben. Ein Großteil der Angebote wurde in 8 soziokulturellen Projekten unter der aktiven Mitwirkung von über 450 Laien aus Leipzig und der Umgebung entwickelt. Menschen aller Altersgruppen haben sich an den Projekten beteiligt und mit viel Initiative und vielfältigen Ideen Europas Geschichte, Gegenwart und Zukunft aus verschiedenen Blickwinkel der Kunst betrachtet. Die Resultate ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema Europa liefen in einem Programm mit der Inszenierung „TraumWelten“ des Theaters Titanick und mit anderen Kulturangeboten des Doppeljubiläums. Die Umsetzungen ergeben hoffnungsvolles Gesamtbild für die europäische Idee der Einheit in Vielfalt.

IMAGINE EUROPE stellt ein bislang einmaliges Vernetzungsprojekt kultureller und soziokultureller Initiativen dar. „Die Zusammenarbeit war sehr konstruktiv, gerade in der Vorbereitungsphase wurden Ideen ausgetauscht, dadurch haben wir für unsere weitere Arbeit viele Anregungen und Hinweise mitnehmen können“ sagt Antje Dautz vom Soziokulturellen Zentrum „Mittendrin“ aus Delitzsch.

„Wir wollen auf jeden Fall mit diesen Einrichtungen weiterhin in Kontakt bleiben, den gegenseitigen Austausch ankurbeln und weiter zusammen arbeiten.“ Montserrat Léon, die Choreografin des Tanzstückes „Die achte Insel“, kehrt die Chancen eines solchen Projektes heraus, Menschen zur direkten inhaltlichen Auseinandersetzung mit ihrer Lebenswelt zu bewegen: „Wie wenig die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen über Europa wissen, das finde ich schade. Deshalb ist es wichtig, dass es solche Initiativen gibt – so ein Projekt wie IMAGINE EUROPE… wir haben nicht nur Schritte gelernt, wir haben auch viel über Europa gesprochen“. Regina Kolb, die Projektleiterin von „Singing Europe“, ist begeistert von der Zusammenarbeit mit den Laien-Sängern aller Altersgruppen, die sich erst durch das Projekt kennengelernt haben. Sie beschreibt, wie die zum Teil bekannten Lieder sich durch die persönlichen Geschichten der Teilnehmer mit etwas Besonderem und Authentischen angefüllt haben.

Und auch das Theater Titanick ist von der Zusammenarbeit mit Laien überzeugt. „Die Leute vor Ort einzubeziehen, gibt die Farbe der Stadt wieder und ermöglicht uns große Bilder zu schaffen.“ äußert sich die Workshopleiterin Clair Howells. Mit der spektakulären Inszenierung „TraumWelten“ als besonderen Höhepunkt ging das Programm von IMAGINE EUROPE gestern Abend zu Ende.